Geografischer Mittelpunkt Rheinhessens

So ist es

Seit dem Jahr 2007 ist es amtlich, der Geografische Mittelpunkt von Rheinhessen liegt in Gabsheim. Durch das Landesamt für Vermessung und Geobasisinformationen Rheinland-Pfalz wurde die Ortsgemeinde als der offizielle Mittelpunkt des rheinhessischen Weinanbaugebietes bestimmt.

Der Punkt befindet sich origineller Weise auch noch in einer Flur, die den alten Namen „An des Adams Apfelbaum“ trägt. Es ist ein schöner, etwas abseits der Straße gelegener Platz mit Tischen, Bänken und Infotafeln. Von hier aus lässt sich die Aussicht über Gabsheim und das gesamte Hügelland herausragend genießen.

Hans-Klaus Michel Ortsbürgermeister 2009

Markus Conrad,
Verbandsbürgermeister 
2009

Einweihungsfeier
am 23. Mai 2009

Fotos: Dr. Rudolf Post, Gabsheim

So begann es

Die Vermutung, ungefähr in der Mitte Rheinhessens zu wohnen, hatten nicht nur Gabsheimer, sondern auch Einwohner des etwa zwei Kilometer weiter südwestlich von Gabsheim gelegenen Ortes Spiesheim.

Der in Spiesheim lebende, sehr rührige FDP-Politiker Heribert Erbes wollte es genau wissen und fragte beim Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz nach. Die Antwort muss ihn als Spiesheimer nicht gerade begeistert haben, denn das Amt ermittelte einen Punkt mit den Koordinaten 8° 09′ 57,5″ östliche Länge und 49° 49′ 17,4″ nördliche Breite als Mittelpunkt des Weinanbaugebietes Rheinhessen. Dieser Punkt liegt zwar nicht weit von Spiesheim entfernt, aber er liegt deutlich in der Gemarkung von Gabsheim.

Das Landesvermessungsamt informierte dann die Verbandsgemeinde Wörrstadt über diesen Sachverhalt und der Verbandsbürgermeister Markus Conrad informierte seinerseits dann am 3. Mai 2007 den Bürgermeister von Gabsheim, Hans-Klaus Michel.

Text: Dr. Rudolf Post, Gabsheim

Die Karte des LVA mit der Markierung des geografischen Mittelpunkts

Hans-Klaus Michel Ortsbürgermeister 2009
Markus Conrad, Verbandsbürgermeister 2009
Einweihungsfeier am 23. Mai 2009

Fotos: Dr. Rudolf Post, 2009

So enstand es

Im Zuge der Alpenbildung und des Oberrheingrabeneinbruchs bildete sich im heutigen Gebiet Rheinhessen einst ein Becken, in das Meeres- und wechselweise Süßwasser einströmen konnte. Hier wurden verschiedene, leicht abzutragende kalkhaltige Sand- und Mergelgesteine sowie kleinere Kalksteinbänke über eine alte Landoberfläche abgelagert.

Das rheinhessische Weinbaugebiet umfasst heute, geologisch gesehen, Randbereiche des Oberrheingrabens, im Kerngebiet die Senke und im Westen die Küsten- und Inselzonen des Mainzer Beckens. Dieses steigt vom Rhein her über steile Hänge zur weiten Hochfläche hinauf. Síe ist einerseits durch schmale, geradlinige Muldentäler zu Wellen zerschnitten und andererseits durch breite Täler mit Hügeln gegliedert. Mit dem weiteren Einbruch des Oberrheingrabens wurde die Mainzer Beckenscholle gehoben und zur Landoberfläche.

In der Eiszeit lag Rheinhessen zwar nicht unter einem Gletscher begraben, war aber doch den mächtigen formenden Erosionskräften der wechselnden Kaltzeiten (meterhohe Lösanwehungen, Dauerfrostböden) und Warmzeiten (Ausraumzonen, Terrassenbildung, Rutschungen) ausgesetzt. Sie haben das heutige Landschaftsbild Rheinhessens hervorgebracht.

Die umgebenden Mittelgebirge machen Rheinhessen zur Beckenlandschaft. Vor allem die westlichen Höhenzüge schützen Rheinhessen vor den wolkenreichen, atlantischen Winden. Die Folge sind relativ geringe Niederschläge (durchschnittlich 500 mm), stärkere und längere Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen (lange Vegetationszeit für Reben). Die Niederschläge fallen hauptsächlich im Sommerhalbjahr, während der Wachstumsperioden der Reben. Neben den warmen Sommern kommt das wintermilde Klima den Weinreben zu gute.
So ist auf Grund seiner Lage und Form eine Insel der Wärme, der Trockenheit und des Lichts entstanden: Rheinhessen.